Sabine Von Bassewitz: Unisono – über die Freude, Teil eines Ganzen zu sein | PORTFOLIO
Die Uniform hat einen schlechten Ruf: Wir assoziieren mit ihr den stumpfen Gleichschritt des Militärs, Gleichschaltung und Unauffälligkeit. Sie gilt als Synonym für Konformismus und als Gegenpart der Individualität.
Durch meine Arbeit möchte ich die Uniform in einem anderen Licht zeigen. Ich habe Gruppen von Menschen fotografiert, die sich aus freien Stücken uniformiert in eine uniformiert agierende Gruppe begeben und ihre Uniform mit großer Sorgfalt und Wertschätzung behandeln.
Die freiwillige Uniform kommuniziert auf vielfältige (und mitunter sehr fantasievolle) Weise gemeinsame politische, gesellschaftliche und kulturelle Standpunkte an die Außenwelt und bietet intern einen Raum zum gemeinsamen Ausleben von Ritualen sowie das Gefühl von Gemeinschaft und Geborgenheit.
Die Motivationen der einzelnen Menschen, sich in ein derartiges Gefüge hineinzubegeben, sind wie die Gruppierungen selbst höchst unterschiedlich. Neben dem generell vorhandenen Wunsch nach Gemeinschaft konnte ich folgende Beweggründe feststellen: religiöse, politische, soziale, traditionelle, sexuelle, gemeinsame musikalische Vorlieben und diverse Kombinationen davon.
Die Uniform bietet ihren Trägern die Möglichkeit, diesen Teil ihrer Persönlichkeit zu visualisieren und zu ritualisieren. Sie lebt von ihrer bildlichen Wirkungskraft und dem Spektakel ihrer Inszenierung.
Die Arbeit Unisono umfasst 32 Bilder.